Berufung mit Bravour bestätigt

Das junge Damenpaar Nayla Ogar und Melia Hofmann zeigte am vergangenen Wochenende (05.–07.12.) beim internationalen Zwinger Acro Cup in Dresden eine beeindruckende Leistung. Der traditionsreiche Wettkampf bot Spannung bis zur letzten Sekunde – und der mitgereiste Fanclub erlebte auf der Tribüne ein regelrechtes Nervenspektakel.

Zum Auftakt stand am Freitag die Paradedisziplin der beiden Sportlerinnen auf dem Programm: die Balancekür. Mit einer eleganten, technisch herausragenden Darbietung und besonderen Akrobatikelementen turnten Ogar und Hofmann nahezu fehlerfrei. Ihre Leistung wurde mit starken 25,500 Punkten bewertet, was ihnen bereits einen deutlichen Vorsprung von 1,150 Punkten gegenüber der Konkurrenz von insgesamt 13 Paaren einbrachte.

Am Samstag folgte die Tempokür – ein Durchgang, der Fingerspitzengefühl und Nervenstärke verlangte. Erst eine Woche zuvor war die zehnjährige Melia im Training gestürzt und kämpfte seither mit Blockaden bei dynamischen Elementen. Dennoch ließen sich die frisch in den Bundeskader berufenen Athletinnen nicht aus der Ruhe bringen. Hochkonzentriert absolvierten sie ihre dynamische Übung. Ein kleiner Fehler – eine zu lange Pause in der Verbindung beim Schrittüberschlag–Rondat–Flickflack – führte zu einem Punktabzug. Zwar schmolz der Vorsprung dadurch dahin, doch dank der brillanten Balancekür vom Vortag blieb der HSC in der Summe weiterhin in Führung. Das erhoffte Finale der besten acht Paare war sicher erreicht.

Im Finale am Sonntag stand erneut die Tempokür auf dem Programm. Sichtlich gestärkt durch die erfolgreiche Qualifikation präsentierten Ogar und Hofmann eine kraftvolle und präzise Übung. Die Sprungbahn lief diesmal ohne Unterbrechung, lediglich eine kleine technische Unsauberkeit bei einem Wurfelement verhinderte eine höhere Wertung. Mit 23,750 Punkten übernahm das Paar zunächst die Führung. Doch die Konkurrenz aus Erbstetten, Taucha und Suhl turnte ebenfalls auf höchstem Niveau, sodass das Warten auf die Endergebnisse zur echten Nervenprobe wurde.

Im Mehrkampf setzte sich schließlich der HSC hauchdünn durch: Mit 72,700 Punkten gewannen Ogar und Hofmann die Goldmedaille vor Erbstetten (72,600 Punkte) und Taucha (72,400 Punkte). Aus dem erklärten Ziel, eine Medaille mit nach Hause zu nehmen, wurde am Ende sogar der Turniersieg.

Bei der Siegerehrung gab es eine weitere besondere Auszeichnung: Für ihre herausragende Balancekür und die Höchstwertung von 25,500 Punkten in der Paardisziplin erhielten Ogar und Hofmann zusätzlich den Zwinger-Pokal für die beste Einzelwertung ihrer Altersklasse und auch ihre Trainerin Carolin Heuschneider wurde mit einer Medaille ausgezeichnet.

Gemeinsam mit ihrer Trainerkollegin Andrea Wittenborg-Hoyer sowie Kampfrichterin Giulia Ritter zeigte sich Heuschneider stolz: Trotz schwieriger Vorbereitung meisterten wir die Feuertaufe mit Bravour – und bestätigten eindrucksvoll die Berufung in den Bundeskader.

Fotos von Felix Kuntoro

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