Auch für die dritte Auflage des Gemeinschaftsturnieres in Hamm gab es von den Teilnehmern am Ende viel Lob für die „Location“ und die Turnierorganisation. Wie schon in den zwei Jahren zuvor organisierten die drei Vereine Hammer SC, SG Caissa Hamm und SV Bönen unter der Schirmherrschaft des Schachbezirkes Hamm ein zweitägiges Schachevent im Vereinszentrum des HSC für maximal 120 Schachspielende.
Die Turnierleitung lag wieder in den Händen von Gernot Medger vom SV Bönen, der mit einer inzwischen sehr gut ausgearbeiteten Vorbereitung dafür sorgte, dass das Turnier nach dem Schließen der Anmeldung recht pünktlich starten konnte.
Gespielt wurde wieder in 6er-Gruppen, die nach Spielstärke gruppiert wurden. Nur in den unteren zwei Gruppen gab es 5 Runden im sogenannten „Schweizer-System“ mit 10 bzw. 12 Schachspielenden. Insgesamt reichte die Altersspanne dabei in den bunt gewürfelten Gruppen von 7 bis 85 Jahren, darunter erfreulicherweise auch 14 Mädchen und Frauen.
Einziger Wehrmutstropfen: von den zuvor 120 angemeldeten Schachspielenden erschienen einige nicht, was bei so großen Turnieren aber häufiger beobachtet wird, insbesondere wenn kein Startgeld verlangt wird.
Die „Topgruppen“ A-D spielten ihre Sieger unter Leitung von Sebastian Brieger vom HSC im Turmzimmer aus.
In Gruppe A setzte sich am Ende Turnierfavorit Fabian Schlottmann vom SV Bönen mit 3,5 Punkten aufgrund der besseren Feinwertung knapp gegen Florian Stricker vom SV Rochade Eving durch. Beide profitierten dabei von einer etwas überraschenden Niederlage von Duc Tran aus Lippstadt gegen Georg Hoffmann. Letzterer hatte die weiteste Anreise – er lebt in Spanien und spielt dort im Schachclub Tussam in Sevilla.
Auch in Gruppe B musste bei Punktgleichheit die Feinwertung entscheiden: hier siegte Mykhaylo Makoveienko (Lippstadt) knapp vor Julia Walker (Rochade Eving), beide erzielten starke 4 Punkte.
Noch enger ging es in der C-Gruppe zu: hier lagen am Ende gleich 3 Akteure punktgleich mit 3,5 Zählern an der Spitze. Die Feinwertung entschied hier für Florian Schicktanz (SV Erkenschwick), vor Arad Bajelani (Hammer SC) und Dmytro Makoveienko (Lippstadt). Für den starken Nachwuchsspieler aus Hamm ein toller Erfolg.
Auch in Gruppe D kam der Sieger wie in Gruppe B aus Lippstadt: Vitalii Makoveienko tat es seinem Bruder gleich und holte sich den Pokal mit 4 Punkten hauchdünn vor Clara Yumi Kanno von den Schachfreunden Essen-Werden, die bei gleicher Punktzahl das direkte Duell verlor.
Im „großen“ Turniersaal teilten sich der Bönener Gernot Medger und Marc Böse von der SG Caissa Hamm das Schiedsgericht für die Gruppen E bis M.
Hier zeigten einige Akteure herausragende Leistungen. So gab Emil Oliver Schwetz vom SK Münster bei seinem Sieg in Gruppe E lediglich einen halben Zähler ab und stellte sein großes Talent mit einer Turnierleistung von DWZ 1900 unter Beweis.
Noch besser machte es Leah Schmidt von den Sportfreunden Schnee aus Witten in Gruppe F, der mit 5 aus 5 ein souveräner Durchmarsch gelang. Auf Platz zwei landete bei seiner ersten Turnierteilnahme HSC-Neuzugang Halid Boyun, der sich damit seine erste DWZ erspielte.
In der Nachbargruppe G gelang Jona Hübner vom Online-Schachclub SC Chessence mit einem 5-0-Lauf das gleiche Kunststück wie Schmidt und auch Felix Bäumer von der SG Caissa Hamm zeigte, dass sein Aufstellung bei Caissa Hamm 1 nicht von ungefähr kommt. Mit ebenfalls 5 Siegen in 5 Partien gewann er Gruppe H und wird seine DWZ vermutlich um mehr als 150 Punkte steigern – eine großartige Leistung.
In Gruppe I siegte ein weiteres Nachwuchstalent der SG Caissa Hamm. Ishak Gök blieb ungeschlagen und gab nur zwei halbe Zähler ab. Nils Leufert vom SV Bönen startete äußerst unglücklich in das Turnier. Gleich in den ersten beiden Runden kam er in Zeitnot und erwischte mit 0:2 einen schwachen Start. Mit 2,5 Zählern aus den restlichen 3 Partien wusste er sich aber zu steigern und kletterte noch auf Rang 3 der Gruppe.
Jan-Frederik Leufert vom SV Bönen sah in Gruppe J während der Schlussrunde schon wie der klare Pokalgewinner aus, musste aber am Ende noch zittern. Mit 3,5 Punkten aus den ersten vier Partien stand er auch gegen Jona Lettow vom HSC wieder auf Gewinn, übersah dann aber ein Taktik, die ihn vorentscheidendes Material kostete. Am Ende reichte es aber dennoch für Platz eins vor Björn Hüther aus Münster.
Als eine der hartumkämpftesten Gruppen erwies sich „Gruppe K“: Am Ende sicherte sich Hannes Schmidt von den SF Schnee mit einem Sieg im „Endspiel“ gegen Thomas Borisek vom HSC den Sieg mit 3,5 Zählern. Für Borisek reichte es dann mit 2 Punkten nur für Platz 5 – bei einem Sieg wäre er hingegen Gruppensieger gewesen.
Gruppe L musste leider an Spieltag 2 mit einem Spieler weniger auskommen, da ein Akteur krankheitsbedingt passen musste. Hier musste wieder einmal die Feinwertung entscheiden: Martin Hess von der SpVgg Sterkrade-Nord aus Oberhausen gewann knapp vor Jonathan Groß vom Bielefelder SK – beide holte jeweils 4 Punkte.
In der letzten 6er-Gruppe (M) kämpfte Nick Westhoff lange um den Gruppensieg, vergab ihn aber im direkten Duell gegen Raphael Chwastek von der SG Witten. Chwastek siegte am Ende mit 4,5 Punkten vor Westhoff mit 3,5.
Die Durchführung der beiden untersten Gruppen Q und R, die mit 10 bzw 12 Schachspielenden im sogenannten Schweizer-System ausgespielt wurden, lag in den bewährten Händen von Alfred Reuter.
Der Jugendleiter des Hammer SC hatte dabei alles im Griff und unterstützte die zum Teil sehr jungen Teilnehmer nach besten Kräften.
In Gruppe Q sicherte sich Yurii Makoveienko mit 4,5 Punkten den Titel und holte somit den dritten Tagespokal für seine Familie knapp vor Amalia Kindermann vom Bielfelder SK. Entscheident war am Ende der Sieg des Böneners Jonathan Krönert gegen Imamverd Ashuraliyev, der sich sonst den Turniersieg gesichert hätte.
Sehr spannend verlief auch die sehr ausgeglichene Gruppe R. Am Ende hatte Felix Koopmeiners von den SF Schnee mit 4 Punkten und einer Feinwertung von 15.0 hauchdünn die Nase vorn. Mia Schäfer vom HSC war mit 4 Punkten bei einer Feinwertung von 14.5 im Grunde gleich auf.
Unterm Strich wieder eine sehr gelungene Veranstaltung, die zum Teil hochklassigen Schachsport bot. Abgerundet wurde das Ganze durch das Wohlwollen des Wettergottes und ein stimmiges Bewirtungsangebot seitens des Hammer SC – nicht nur für die Schachsportler selbst, sondern auch für die zahlreichen mitgereisten Betreuer.
„Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“…Wir freuen uns schon jetzt auf das QRR2026